Da ich gut in der Zeit liege, schalte ich wieder meine Navigation auf OpenStreetMap um. Gerade in Japan hat Google keine Fahrradfunktion.

Jetzt kann ich die Hauptverkehrswege meiden und schönere Routen sehen.

Och nö, nicht schön wieder. Straße gesperrt wegen Bauarbeiten. Und Retour…

OSM schlägt einen Wanderpfad vor um das zu umgehen, was kann schon passieren?

Zuerst bin ich glücklich, man hat Szenen, die kein normaler Tourist zu sehen bekommt…

Laune ist noch gut, der Weg wird aber etwas mau…

Laune ist mittelmäßig, wo ist hier bitte noch ein Weg

Laune schlecht, habt ihr schonmal ein Fahrrad durch einen Bambuswald-Sumpf quer-feld-ein geschoben. Mit Sumpfboden und SATTTELTASCHEN….

Ich schaue aufs Handy. Ich schaue mich um. Ich schaue wieder aufs Handy. Es sagt mir ich bin jetzt hier. Das glaube ich ihm. Es sagt, ich bin auf dem Weg. Ich verspüre intensiven Diskussionsbedarf. Es sagt, „Bitte Richtung Norden“. Doch da ist nur ein Hügel mit Bambusschnitt. Viel Bambusschnitt, mit einem steilen Berg.

Es hilft nichts. Ich bin im Nirgendwo, und mein Handy hat recht, im Norden gibt es eine Straße.

Einmal mit letzter Kraft den Hügel hoch. Man muss sich halt Ziele setzen und diese verfolgen.

Nach gefühlten fünf Stunden (es waren 15 Minuten), bin ich oben angekommen. Ich gehe an meine Zuckerreserve, weil mir die Beine zittern. Aber ich erkenne wieder Ansatzweise einen Weg

Beharrlichkeit zahlt sich doch aus. Am Ende findet man einen Weg. Und die Belohnung war es wert.

Hinter der nächsten Kurve bin ich in einem Tal, dass in allen Farben der Sakura schillert. Es hat auch Vorteile kein normaler Tourist zu sein.